sagen Sie nun?' Glänzend! Jetzt ist er zerschmettert, ver-nichtet! Du bist ein Meister, weiß Gott; so muß man mit die-sen Leuten umgehen! Ach, daß ich nicht dabei war! Er hat heute abend sehr auf dich gewartet. Porfirij möchte dich ebenfalls kennenlernen ...«

»Ah ... auch der noch ... Und warum hält man mich für verrückt?«

»Nicht gerade für verrückt. Mir scheint, mein Lieber, ich habe dir etwas zuviel vorgeschwatzt ... Weißt du, Sosimow wurde heute stutzig, weil dich nur dieser eine Punkt inter-essiert ... Jetzt ist es klar warum; wenn man alle Umstände kennt ... und in Betracht zieht, wie dich das damals gereizt hat und wie die ganze Geschichte mit deiner Krankheit zu-sammenfiel ... Ich bin ein wenig betrunken, mein Lieber, nur, zum Teufel, er hat da so seine eigenen Ideen ... Ich sage dir ja: er befaßt sich jetzt mit Geisteskrankheiten. Aber pfeif darauf ...«

Eine Weile schwiegen beide.

»Höre, Rasumichin«, nahm Raskolnikow das Gespräch wieder auf, »ich will es dir geradeheraus sagen: ich war eben bei einem Toten; ein ehemaliger Beamter ist gestorben ... ich habe all mein Geld hergegeben ... und außerdem hat mich soeben ein Wesen geküßt, das, selbst wenn ich jemanden er-schlagen hätte ... mit einem Wort, ich habe dort noch ein anderes Wesen gesehen ... mit einer feuerfarbenen Feder ... Ach, übrigens ist das alles nur ungereimtes Zeug; ich bin sehr schwach, stütze mich ... gleich kommt die Treppe.«

»Was hast du? Was hast du?« fragte Rasumichin besorgt.

»Ein wenig Schwindel; aber das spielt keine Rolle. Mir ist so traurig ums Herz, so traurig! ... wie einer Frau ... wahr-haftig! Aber sieh dort, was ist das? Sieh doch! Sieh!«

»Was soll sein?«

»Siehst du es denn nicht? In meinem Zimmer ist Licht, siehst du es nicht? Im Türspalt ...«

Sie befanden sich schon auf dem letzten Treppenabsatz, vor der Tür der Hauswirtin, und wirklich konnte man von unten bemerken, daß in Raskolnikows Zimmerchen Licht brannte.

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