hoben sich nicht, die beiden Frauen zu umarmen – sie waren nicht fähig dazu. Mutter und Schwester drückten ihn an die Brust, küßten ihn, lachten, weinten ... Er tat einen Schritt, schwankte und fiel ohnmächtig zu Boden.

Unruhe, Schreie des Entsetzens, Stöhnen ... Rasumichin, der auf der Schwelle stehengeblieben war, flog ins Zimmer, packte mit seinen kraftvollen Armen den Kranken, und dieser lag einen Augenblick später auf dem Diwan.

»Es ist nichts, es ist nichts!« rief Rasumichin Mutter und Schwester zu. »Nur eine Ohnmacht; hat gar nichts zu be-deuten! Gerade vorhin erst hat der Arzt bestätigt, daß es ihm weit besser gehe, daß er bereits völlig gesund sei! Wasser! Da, sehen Sie, er kommt schon wieder zu sich, sehen Sie, er ist schon aufgewacht! ...«

Und er packte Dunjetschka so fest, daß er ihr beinahe die Hand ausrenkte, und zog sie zu sich her, damit sie sehe, wie ihr Bruder »schon aufgewacht« sei. Und Mutter und Schwester betrachteten Rasumichin wie die Vorsehung, voll Rührung und Dankbarkeit; sie hatten von Nastasja schon gehört, wie-viel dieser »geschickte junge Mann« – so nannte ihn am selben Abend Pulcheria Alexandrowna Raskolnikowa selber in einem vertraulichen Gespräch mit Dunja – für ihren Rodja während seiner ganzen Krankheit getan hatte.

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