seine, immer noch offenkundig bemüht, seine Heiterkeit zu bezähmen und wenigstens zwei, drei Worte hervorzubringen, um sich vorzustellen. Doch kaum war es ihm gelungen, eine ernste Miene aufzusetzen und etwas zu murmeln, blickte er plötzlich, gleichsam unwillkürlich, wieder zu Rasumichin hin und vermochte jetzt nicht mehr an sich zu halten: sein unter-drücktes Lachen brach um so unaufhaltsamer hervor, je angestrengter er es bis jetzt bezwungen hatte. Die ungewöhn-liche Wut, mit der Rasumichin dieses »von Herzen kom-mende« Lachen aufnahm, verlieh der ganzen Szene den An-schein der aufrichtigsten Fröhlichkeit und gab ihr, was die Hauptsache war, ein höchst natürliches Aussehen. Rasumichin trug, als hätte er es darauf abgesehen, nicht wenig dazu bei.

»Pfui Teufel!« brüllte er, holte mit der Hand aus und traf ein rundes Tischchen, auf dem ein leeres Teeglas stand.

Alles stürzte klirrend zu Boden.

»Aber meine Herren, weshalb denn die Möbel zerschlagen! Sie schädigen ja den Staat damit!« rief Porfirij Petrowitsch aufgeräumt.

Die Szene bot sich jetzt folgendermaßen dar: Raskolnikow lachte noch immer und hatte seine Hand in der des Haus-herrn gleichsam vergessen; doch da er darauf bedacht war, Maß zu halten, wartete er nur einen günstigen Augenblick ab, um möglichst rasch und unauffällig ein Ende zu machen. Rasumichin, endgültig verwirrt durch den Sturz des Tisch-chens und durch das zerbrochene Glas, starrte finster auf die Scherben, machte eine wegwerfende Handbewegung und wandte sich schroff dem Fenster zu, wo er mit dem Rücken zum Publikum stehenblieb, mit furchtbar bösem Gesicht hin-ausschaute und nichts sah. Porfirij Petrowitsch lachte, und lachte aufrichtigen Herzens, doch war es offenkundig, daß man ihm eine Erklärung schuldete. In einer Ecke saß auf einem Stuhl Sametow, der sich, als die Besucher hereinkamen, erhoben hatte und wartend dastand; er hatte den Mund zu einem Lächeln verzogen und betrachtete die ganze Szene stau-nend, ja gleichsam ungläubig; Raskolnikow sah er sogar mit einer Art Verlegenheit an. Die unerwartete Anwesenheit Sametows berührte Raskolnikow unangenehm.

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