Alexandrowna. »Vielleicht ist es gut, aber das weiß der liebe Gott. Für mich ist dieses Gebiet eben neu und unbekannt. Natürlich müssen wir hierbleiben, wenigstens für eine gewisse Zeit ...«

Und sie blickte zu Rodja hin.

»Was hältst du davon, Bruder?« fragte Dunja.

»Ich glaube, daß das ein recht guter Gedanke ist«, antwor-tete er. »Natürlich braucht man nicht gleich zu Anfang an eine großartige Firma zu denken, aber fünf, sechs Bücher könnte man wirklich mit unzweifelhaftem Erfolg heraus-bringen. Ich kenne selbst ein Werk, das ganz gewiß einen gu-ten Absatz fände. Und daß er sich auf die Führung eines solchen Unternehmens versteht, unterliegt keinem Zweifel: er weiß Bescheid in diesem Geschäft ... Übrigens habt ihr ja noch Zeit, euch zu einigen ...«

»Hurra!« schrie Rasumichin. »Nun hören Sie: ich weiß eine Wohnung hier im Hause bei Ihren jetzigen Wirtsleuten. Sie ist ganz abgeschlossen und steht mit diesen Fremdenzim-mern in keiner Verbindung; Möbel sind auch vorhanden; der Preis ist mäßig ... drei kleine Räume. Die mieten Sie fürs erste. Morgen werde ich Ihre Uhr versetzen und Ihnen das Geld bringen, und dann wollen wir alles regeln. Die Hauptsache ist, daß Sie dort alle drei zusammen wohnen können, auch du, Rodja ...Ja, wohin gehst du denn, Rodja?«

»Wie, Rodja, du willst schon weg?« fragte Pulcheria Ale-xandrowna geradezu erschrocken.

»Und das ausgerechnet jetzt!« rief Rasumichin.

Dunja blickte den Bruder in ungläubigem Staunen an. Er hatte die Mütze in Händen; er war im Aufbruch begriffen.

»Ihr tut ja geradezu, als ob ihr mich zu Grabe tragen oder für ewig Abschied von mir nehmen wolltet«, stieß er in einem merkwürdigen Tonfall hervor.

Er schien zu lächeln, aber sein Lächeln war kein Lächeln.

»Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns wirklich zum letztenmal«, fügte er unvermutet hinzu.

Er hatte das eigentlich nur gedacht, es aber seltsamerweise ganz unwillkürlich laut ausgesprochen.

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