überreichen. Ein besonders einleuchtender Zusammenhang zwischen dem Geschenk und der unmittelbar bevorstehenden Abreise sowie der unumgänglichen Notwendigkeit, zu die-sem Zweck um Mitternacht und bei strömendem Regen zu kommen, ergab sich aus diesen Erklärungen natürlich nicht; trotzdem ging die Sache sehr harmonisch ab. Sogar das uner-läßliche Ächzen und Stöhnen und die zahlreichen Fragen und Ausrufe der Verwunderung wurden sehr rasch auf ein durch-schnittliches Maß zurückgeschraubt; dafür brachte man die heißeste Dankbarkeit zum Ausdruck, die sogar durch die Tränen der überaus vernünftigen Mutter bekräftigt wurde. Arkadij Iwanowitsch stand auf, lachte, küßte seine Braut, tätschelte sie auf die Wange und erklärte, er werde bald wiederkommen; und als er in ihren Augen zwar eine kind-liche Neugier, zugleich aber auch eine sehr ernste stumme Frage bemerkte, dachte er ein wenig nach, küßte sie noch einmal und ärgerte sich aufrichtig darüber, d aß sein Geschenk jetzt von der vernünftigsten aller Mütter gewiß gleich in sicheren Gewahrsam genommen würde. Er ging, und alle blie-ben in ungewöhnlich angeregter Stimmung zurück. Doch die barmherzige Frau Mama löste sogleich in raschem, halb ge-flüstertem Geschnatter einige höchst wichtige Zweifel; sie sagte nämlich, daß Arkadij Iwanowitsch ein großer Mann sei, ein Mann mit vielen Geschäften und weitläufigen Verbindun-gen, kurz, ein reicher Mann — und Gott wisse, was er im Sinn habe; da habe er's sich eben in den Kopf gesetzt, zu verreisen und das Geld herzugeben, und es sei wohl kein An-laß gegeben, sich übermäßig zu verwundern. Natürlich sei es sonderbar, daß er ganz durchnäßt zu ihnen gekommen sei; aber die Engländer zum Beispiel gebärdeten sich noch weit exzentrischer, und alle diese Leute der höchsten Gesellschafts-schicht achteten nicht darauf, was man über sie rede, und machten nicht viele Umstände. Vielleicht laufe er sogar ab-sichtlich so herum, um zu zeigen, daß er niemanden fürchte. Vor allem aber dürfe man keinem Menschen etwas davon erzählen; denn Gott allein wisse, was bei dem allem heraus-kommen werde; das Geld aber müsse man sogleich wegschlie-ßen, und natürlich sei das beste an allem, daß Fedosja in der

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