starrte Porfirij haßerfüllt an, ohne den Blick von ihm zu wenden.

Das dauerte so lange, wie Porfirij, der seinen Heiterkeits-ausbruch anscheinend absichtlich in die Länge zog, weiter-lachte. Übrigens waren beide unvorsichtig: Porfirij Pe-trowitsch lachte seinem Besucher gewissermaßen ins Gesicht, dieser nahm sein Lachen haßerfüllt auf, und trotzdem ließ sich Porfirij durch diesen Umstand sehr wenig stören. Das war sehr wichtig für Raskolnikow: er merkte, daß Porfirij Petrowitsch vorhin ganz bestimmt nicht verwirrt gewesen war, dagegen war er, Raskolnikow, wohl in die Falle gegan-gen; hier lag ganz deutlich etwas vor, von dem er keine Ahnung hatte, irgendeine feste Absicht; vielleicht war alles aufs sorgfältigste vorbereitet und mußte sich jetzt, im näch-sten Augenblick, enthüllen und über ihn hereinbrechen ...

Er zögerte keinen Moment länger, stand auf und nahm seine Mütze.

»Porfirij Petrowitsch«, begann er entschlossen, aber in ziem-lich gereiztem Ton, »Sie haben gestern den Wunsch geäußert, ich solle wegen irgendeines Verhörs zu Ihnen kommen.« Er legte besonderen Nachdruck auf das Wort »Verhör«. »Ich bin also da, und wenn Sie irgendwelche Wünsche haben, so fragen Sie mich aus, wenn nicht, dann gestatten Sie mir, wieder zu gehen. Ich habe wenig Zeit; ich habe etwas vor ... Ich muß zum Begräbnis jenes verunglückten Beamten gehen, von dem Sie ... ebenfalls wissen ...« fügte er hinzu; er geriet jedoch sofort wegen dieses Zusatzes in Zorn und wurde immer gereizter. »Mir hängt das alles schon zum Halse heraus, mein Herr, hören Sie, schon lange ... Und zum Teil bin ich auch deshalb krank geworden ...« schrie er, obwohl er fühlte, daß der Hinweis auf seine Erkrankung noch viel weniger am Platze war. »Mit einem Wort: entweder belieben Sie mich zu befragen oder mich gehen zu lassen, und zwar sofort ... Und wenn Sie mich verhören, dann bitte in aller Form! Auf etwas anderes lasse ich mich nicht ein; und darum leben Sie einstweilen wohl, denn wir beide haben im Augenblick wohl nichts weiter miteinander zu besprechen.«

»Du lieber Gott! Was reden Sie denn da! Wonach soll ich

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