»Was redest du da!« rief Rasumichin ungeduldig. »Woher willst du das wissen? Du kannst ja gar nicht für dich selbst einstehen! Und du verstehst auch gar nichts davon ... Ge-nauso wie du habe ich schon tausendmal auf die Menschen gespuckt und bin dann doch wieder zu ihnen zurückgekehrt ... Man schämt sich und kehrt zu den Menschen zurück! Merk dir also: im Haus Potschinkow, dritter Stock ...«

»Sie würden bestimmt irgend jemandem erlauben, Sie zu schlagen, Herr Rasumichin, nur um des Vergnügens willen, ihm eine Wohltat zu erweisen!«

»Wen schlagen? Mich?! Für den bloßen Gedanken schon reiße ich jedem die Nase aus! Also im Haus Potschinkow, Nr. 47, in der Wohnung des Beamten Babuschkin ...«

»Ich komme nicht, Rasumichin!«

Raskolnikow wandte sich ab und ging.

»Ich wette darauf, daß du kommst!« rief Rasumichin ihm nach. »Sonst bist du ... sonst sind wir geschiedene Leute! He, halt! Ist Sametow unten?«

»Ja.«

»Hast du ihn gesehen?«

»Ja.«

»Und gesprochen?«

»Ja.«

»Worüber habt ihr gesprochen? Na, hol dich der Teufel; du brauchst es mir nicht zu sagen. Im Haus Potschinkow, 47, bei Babuschkin, merk es dir.«

Raskolnikow ging bis zur Sadowaja und bog um die Ecke. Rasumichin blickte ihm sinnend nach. Schließlich machte er eine wegwerfende Handbewegung und ging in das Lokal, doch blieb er auf halber Treppe plötzlich stehen.

Zum Teufel! dachte er fast laut, er redet ganz vernünftig, und es scheint ... Aber ich bin ja dumm! Können denn Ver-rückte nicht auch vernünftig reden? Und mir war so, als ob Sosimow gerade das befürchtete! Er tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn. Wenn er aber ... Ach, wie kann ich ihn jetzt nur allein lassen? Am Ende geht er noch ins Wasser ... Ich war wohl allzu hitzig! Es geht nicht! Und er lief zurück, um Raskolnikow einzuholen, aber von dem war keine Spur

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