»Die wird er Ihnen schon hinkritzeln. Haben Sie ein Zu-stellbuch da?«

»Ja, mein Herr, hier.«

»Geben Sie her. Na, steh auf, Rodja. Ich werde dich halten; schreibe ihm dein Raskolnikow' hinein; nimm die Feder, denn Geld, mein Lieber, schmeckt uns jetzt besser als Honig-seim.«

»Es ist nicht nötig«, sagte Raskolnikow und schob die Feder beiseite.

»Was ist nicht nötig?«

»Ich unterschreibe nicht.«

»Ach, zum Teufel, wie willst du denn das Geld ohne Quit-tung kriegen?«

»Ich brauche ... kein Geld ...«

»So, du brauchst kein Geld! Na, das stimmt wohl nicht, mein Lieber; ich kann das bezeugen! – Machen Sie sich keine Sorgen, bitte sehr, das sagt er nur so ... er phantasiert schon wieder. Übrigens passiert ihm das auch im wachen Zustand ... Sie sind ein vernünftiger Mensch, und wir werden ihn an-leiten, das heißt, ihm einfach die Hand führen; dann unter-schreibt er schon. Also los ...«

»Ich kann ja auch ein andermal wiederkommen, mein Herr.«

»Nein, nein; wozu sollen Sie sich die Mühe machen! Sie sind ein vernünftiger Mensch ... Also halte unseren Besuch nicht auf, Rodja ... du siehst doch, daß er wartet.« Und er schickte sich ernstlich an, seinem Freund die Hand zu führen.

»Laß das, ich kann es schon selber ...« erwiderte Raskolni-kow, nahm die Feder und bestätigte in dem Buch den Emp-fang des Betrages. Der Bürodiener zählte das Geld auf den Tisch und ging.

»Bravo! Willst du jetzt essen, mein Lieber?«

»Ja«, antwortete Raskolnikow.

»Haben Sie Suppe?«

»Von gestern«, antwortete Nastasja, die die ganze Zeit da-beigestanden hatte.

»Mit Kartoffeln und Reis?«

»Ja, mit Kartoffeln und Reis.«

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