ihm ein, wie jemand verlangt hatte, man solle ihn unverzüg-lich aufs Revier bringen. An das Gesicht jenes Mannes konnte er sich nicht mehr erinnern, und er erkannte ihn auch jetzt nicht wieder, aber er wußte noch, daß er ihm damals etwas geantwortet und sich zu ihm umgedreht hatte ...

Das also war die Erklärung für das ganze Grauen von gestern! Am entsetzlichsten war ihm der Gedanke, daß er eines so unbedeutenden Umstandes wegen beinahe zugrunde gegangen wäre, sich beinahe zugrunde gerichtet hätte. Dieser Mann konnte also außer dem Besuch in der Wohnung und außer den Gesprächen über das Blut nichts gegen ihn vor-bringen. Demnach hatte auch Porfirij nichts Positives in Händen, nichts außer diesem Fieberwahn, nur seine Psycho-logie, die zwei Seiten hatte! Wenn also keine anderen Tat-sachen mehr zutage kamen – und sie durften nicht zutage kommen, sie durften nicht, sie durften nicht! ... was konnte man ihm dann anhaben? Wessen konnte man ihn eindeutig überführen, selbst wenn man ihn verhaftete? Und Porfirij hatte wohl erst jetzt, erst heute von der Wohnung erfahren und bisher nichts davon gewußt ...

»Sie haben wohl heute Porfirij erzählt ... daß ich dort war?« fragte er, von seinem unvermuteten Einfall zutiefst betroffen.

»Welchem Porfirij?«

»Dem Untersuchungskommissar.«

»Dem habe ich allerdings davon berichtet. Die Haus-knechte sind nicht zu ihm gegangen, und so habe ich ihn auf-gesucht.«

»Heute?«

»Ganz kurz vor Ihnen war ich bei ihm. Und ich habe alles mit angehört, alles, wie er Sie quälte.«

»Wo? Wie? Wann?«

»Dort, bei ihm; die ganze Zeit über saß ich hinter der Bret-terwand in seinem Zimmer.«

»Also waren Sie die Überraschung? Aber wie war das nur möglich? Erzählen Sie; bitte, erzählen Sie.«

»Als ich sah«, begann der Kleinbürger, »daß die Haus-knechte trotz meiner Aufforderung nicht aufs Revier gehen

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