»Sagen Sie, sagen Sie mir, was meinen Sie ... ach, verzei-hen Sie, ich weiß noch immer Ihren Namen und Vatersnamen nicht«, sprach Pulcheria Alexandrowna hastig.

»Dmitrij Prokofjitsch.«

»Nun also, Dmitrij Prokofjitsch, ich wüßte sehr, sehr gern ... wie er jetzt überhaupt ... die Dinge betrachtet, das heißt ... verstehen Sie mich? Wie soll ich Ihnen das erklären? Das heißt, besser ausgedrückt: was liebt er und was liebt er nicht? Ist er immer so reizbar? Welche Wünsche und, sozusagen, Träume hat er? Können Sie mir das erzählen? Was übt gerade jetzt besonderen Einfluß auf ihn aus? Mit einem Wort, ich möchte ...«

»Ach, Mama, wie kann man denn alle diese Fragen auf einmal beantworten!« warf Dunja ein.

»Du lieber Gott, ich habe ja nicht im entferntesten, nicht im entferntesten erwartet, ihn so anzutreffen, Dmitrij Pro-kofjitsch.«

»Das ist sehr natürlich, gnädige Frau«, antwortete Rasu-michin. »Ich habe keine Mutter mehr, nun, aber mein Onkel kommt Jahr für Jahr hierher und erkennt mich fast jedes-mal nicht wieder, sogar rein äußerlich, und dabei ist er ein kluger Mann; nun, und die drei Jahre, die Sie ihn nicht ge-sehen haben, sind eine lange Zeit. Aber was soll ich Ihnen sagen? Seit anderthalb Jahren kenne ich ihn jetzt: er ist mürrisch, finster, anmaßend und stolz; seit langer Zeit – aber vielleicht schon länger – ist er nachtragend und hypo-chondrisch. Er ist großmütig und gut. Seine Gefühle stellt er nicht gern zur Schau; lieber beginge er eine Grausamkeit, als daß er sein Herz in Worten offenbarte. Übrigens ist er manchmal gar nicht hypochondrisch, sondern nur kalt und gefühllos bis zur Unmenschlichkeit, wahrhaftig so, als ob zwei entgegengesetzte Charaktere ständig in ihm abwechselten. Manchmal ist er furchtbar wortkarg! Nie hat er Zeit; immer stört man ihn, und dabei liegt er da und tut nichts. Nie ist er spöttisch; aber nicht weil es ihm an Witz fehlte, sondern es sieht so aus, als ob er für solche Bagatellen keine Zeit hätte. Er hört nicht zu, wenn man ihm etwas erzählt. Nie-mals interessiert er sich für das, wofür sich im Augenblick

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