dieser hatte sich sogleich angeboten, für Katerina Iwanowna Wege zu besorgen, und war den ganzen gestrigen Tag und heute vormittag unermüdlich und mit heraushängender Zunge umhergelaufen, wobei er sich anscheinend besondere Mühe gab, daß man das auch bemerke. Wegen der gering-sten Kleinigkeit kam er jede Minute zu Katerina Iwanowna gelaufen, rannte sogar auf den Basar, um sie zu suchen, nannte sie unablässig »Frau Fähnrich« und wurde ihr schließlich un-beschreiblich lästig, obgleich sie anfangs gesagt hatte, daß sie ohne diesen »dienstbereiten, großherzigen Mann« völlig ver-loren wäre. Es war kennzeichnend für Katerina Iwanowna, daß sie den erstbesten, der ihr über den Weg lief, mit den schönsten, hellsten Farben ausschmückte, ihn in den Himmel hob, bis es manchem sogar peinlich wurde, daß sie zu seinem Lob einfach die verschiedensten Dinge erfand, die es gar nicht gab – wobei sie selbst allerdings völlig aufrichtig und reinen Herzens glaubte, es verhielte sich wirklich so –, und daß sie dann mit einemmal enttäuscht war, alle Beziehungen abbrach und den Menschen, vor dem sie sich soeben noch buchstäblich bis zur Erde verneigt hatte, beschimpfte und grob davonjagte. Von Natur aus hatte sie einen heiteren, fröhlichen, friedliebenden Charakter, aber infolge der nicht abreißenden Kette von Unglück und Mißerfolg begann sie, jetzt so toll zu wünschen und zu fordern, alle möchten in Frie-den und Freude leben und sich nicht unterstehen, anders zu leben, daß die geringste Dissonanz im Leben, der kleinste Mißerfolg sie gleich in Raserei versetzten und daß sie unmit-telbar nach den rosigsten Hoffnungen und Phantasien anfing, ihr Schicksal zu verfluchen, alles zu zerreißen und fortzu-werfen, was ihr unter die Finger kam, und mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Auch Amalja Iwanowna hatte aus unerfindlichen Gründen plötzlich ungewöhnliche Bedeu-tung für Katerina Iwanowna gewonnen und deren größte Hochachtung erlangt, vielleicht einzig deswegen, weil dieser Leichenschmaus veranstaltet wurde und weil Amalja Iwanow-na sofort von ganzem Herzen bereit gewesen war, nach besten Kräften mitzuhelfen. Sie hatte es auf sich genommen, den Tisch zu decken, die Tischwäsche, das Geschirr und

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