hat Marfa Petrowna über ihren Nachlaß verfügt, und zwar in meiner Gegenwart. In zwei, drei Wochen kann Awdotja Romanowna das Geld in Händen haben.«
»Ist das wahr?«
»Gewiß. Bestellen Sie es ihr. Nun also, Ihr ergebenster Diener. Ich wohne gar nicht weit von Ihnen.«
Als er ging, stieß Swidrigailow in der Tür mit Rasumi-chin zusammen.
Es war schon fast acht Uhr; die beiden eilten in Bakalejews Haus, um vor Luschin dazusein.
»Wer war denn das?« fragte Rasumichin, sobald sie auf der Straße waren.
»Das war Swidrigailow, jener Gutsbesitzer, in dessen Hause meine Schwester beleidigt wurde, als sie dort Gouvernante war. Weil er ihr nachstellte, wurde sie von seiner Frau, Marfa Petrowna, davongejagt. Diese Marfa Petrowna bat Dunja später um Verzeihung, und jetzt ist sie plötzlich ge-storben. Erst vor kurzem haben wir von ihr gesprochen. Ich weiß nicht warum, aber ich fürchte diesen Menschen sehr. Er kam gleich nach dem Begräbnis seiner Gattin hier an. Er ist höchst sonderbar und zu irgend etwas entschlos-sen ... Er scheint etwas zu wissen. Man muß Dunja vor ihm beschützen ... Das wollte ich dir sagen, hörst du?«
»Beschützen! Was kann er Awdotja Romanowna denn antun? Nun, hab Dank, Rodja, daß du das zu mir gesagt hast ... Wir werden sie beschützen, das werden wir ... Wo wohnt er?«
»Ich weiß es nicht.«
»Warum hast du ihn nicht danach gefragt? Ach, wie schade! Übrigens werde ich das schon herauskriegen!«
»Hast du ihn dir genau angesehen?« fragte Raskolnikow nach einigem Schweigen.
»Ja, ich habe mir sein Gesicht gemerkt.«
»Hast du ihn dir gut angesehen? Ganz genau?« wieder-holte Raskolnikow hartnäckig.
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