»Warum denn nicht?« entgegnete Swidrigailow lächelnd, während er sich erhob und seinen Hut nahm. »Ich hatte wirklich nicht die Absicht, Ihnen lästig zu fallen, und als ich auf dem Wege zu Ihnen war, rechnete ich auch gar nicht mit dieser Möglichkeit, obwohl mir Ihr Gesicht schon heute vormittag tiefen Eindruck gemacht hat ...«
»Wo haben Sie mich denn heute vormittag gesehen?« fragte Raskolnikow unruhig.
»Zufällig, mein Herr ... Mir will es noch immer so vor-kommen, als hätten Sie etwas, das mir gliche ... Aber beun-ruhigen Sie sich nicht, langweilig bin ich nicht; ich konnte mit Falschspielern auskommen und fiel auch dem Fürsten Swirbej, einem entfernten Verwandten und hohen Würden-träger, nicht zur Last, und der Frau Prilukowa wußte ich über eine Madonna Raffaels etwas ins Album zu schreiben, und mit Marfa Petrowna lebte ich sieben Jahre zusammen, ohne unser Dorf nur einmal zu verlassen, und in alten Zei-ten übernachtete ich oft im Hause Wjasemskij auf dem Heu-platz, und vielleicht werde ich noch mit Berg in dessen Ballon aufsteigen.«
»Na schön. Darf ich fragen, ob Sie Ihre Fahrt bald antre-ten?«
»Welche Fahrt?«
»Diese Reise ... Sie haben doch selber davon gesprochen.«
»Die Reise? Ach ja! Wirklich, ich habe Ihnen von der Reise erzählt ... aber das ist eine schwierige Frage. Oh, wenn Sie wüßten, was Sie da fragen!« setzte er hinzu und lachte kurz auf. »Statt der Reise werde ich vielleicht heiraten; man sucht mir eine Braut.«
»Hier?«
»Ja.«
»Wie haben Sie denn das so schnell zustande gebracht?«
»Aber ich möchte sehr gern Awdotja Romanowna noch ein-mal sehen. Ich bitte Sie ernstlich darum. Also, Gott befoh-len ... Ach ja! Sehen Sie, das hätte ich beinahe vergessen! Bestellen Sie Ihrer Schwester, Rodion Romanowitsch, daß sie in Marfa Petrownas Testament mit dreitausend Rubel be-dacht ist. Das ist ganz sicher. Eine Woche vor ihrem Tode