als Verbrechen anzusehen, und ich denke auch nicht daran, es zu sühnen. Warum bloß schreit mir alle Welt das Wort ,Ver-brechen, Verbrechen!' entgegen? Erst jetzt erkenne ich klar, wie töricht mein Kleinmut ist, jetzt, da ich schon beschlossen habe, diese unnötige Schande auf mich zu nehmen! Ich ent-schließe mich dazu einfach aus Schwäche und Talentlosigkeit und vielleicht auch noch um des Vorteils willen, den mir die-ser Mensch angeboten hat, dieser ... Porfirij!«

»Bruder, Bruder, was redest du da! Du hast doch Blut vergossen!« rief Dunja verzweifelt.

»Das alle vergießen«, fiel er ihr wie rasend ins Wort; »das auf der ganzen Welt seit jeher vergossen wurde und noch heute vergossen wird wie ein Katarakt, das vergossen wird wie Champagner und für das man einen auf dem Kapitol bekränzt und dann Wohltäter der Menschheit nennt. Sieh die Dinge doch einmal, wie sie sind! Ich selber wollte doch nur Gutes für die Menschen und hätte Hunderte, Tausende guter Werke getan für diese eine einzige Dummheit. Und es war ja nicht einmal eine Dummheit, sondern einfach nur eine Unge-schicklichkeit; denn mein ganzer Plan war keineswegs so dumm, wie es jetzt, nachdem er gescheitert ist, aussieht ... Bei einem Mißerfolg sieht hinterher immer alles dumm aus! Durch diese Dummheit wollte ich mich unabhängig machen; ich wollte den ersten Schritt tun, wollte zu Geldmitteln kom-men, und dann wäre alles durch einen unverhältnismäßig größeren Nutzen ausgeglichen gewesen ... Aber ich, ich hielt nicht einmal den ersten Schritt durch, weil ich ein Schwäch-ling bin! Das ist des Pudels Kern! Aber trotzdem werde ich meine Tat nicht mit euren Augen ansehen; wäre sie mir ge-lungen, hätte man mich bekränzt – jetzt freilich sitze ich in der Falle!«

»Aber das ist doch alles ganz falsch, das ist doch ganz falsch! Bruder, was redest du da!«

»Ach! Ich habe nicht die richtige Form gewählt, keine ästhetisch einwandfreie Form! Nun, ich kann ganz entschieden nicht einsehen, weshalb es eine ehrenwertere Form sein soll, bei einer regelrechten Belagerung Menschen zu bombardieren! Die Scheu vor der Ästhetik ist das erste Anzeichen der Ohn-

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