Stunde lang –, aber als er mich sah, lachte er, klopfte und horchte mich ab und meinte dann: ,Übrigens ist Tabak nichts für Sie; Ihre Lungen sind erweitert'; aber wie soll ich das Rauchen aufgeben? Wodurch es ersetzen? Ich trinke nicht ... das ist der ganze Jammer, hehehe; daß ich nicht trinke, ist ein Jammer! Alles ist eben relativ, Rodion Romanytsch, al-les ist relativ!«
Worauf will er denn hinaus? Fängt er wieder mit solchen Mätzchen an wie neulich? dachte Raskolnikow angeekelt. Ihre ganze letzte Unterredung stand mit einemmal wieder vor ihm, und das gleiche Gefühl wie damals brandete wie eine Woge an sein Herz.
»Ich war schon vorgestern einmal hier; wissen Sie das nicht?« fuhr Porfirij Petrowitsch fort und sah sich im Zimmer um. »Hierher bin ich gekommen, in ebendieses Zimmer, genauso wie heute; ich kam vorbei und dachte: Du solltest ihm doch einmal einen Besuch machen! Ich stieg hinauf, und das Zimmer stand weit offen; ich sah mich um und wartete und meldete mich nicht einmal bei Ihrem Dienstmädchen, son-dern ging einfach wieder weg. Sperren Sie nie Ihre Tür ab?«
Raskolnikows Gesicht wurde immer finsterer. Porfirij er-riet die Gedanken des jungen Mannes genau.
»Ich bin gekommen, um Ihnen eine Erklärung zu geben, liebster Rodion Romanytsch! Ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig, unbedingt, mein Herr«, fügte er mit einem Lächeln hinzu und schlug Raskolnikow mit der flachen Hand leicht aufs Knie. Aber fast im selben Augenblick setzte er plötzlich eine ernste, besorgte Miene auf; es schien sogar, als spräche sich Trauer darin aus, was Raskolnikow in Staunen versetzte. Er hatte an Porfirij noch nie einen solchen Ausdruck gesehen und auch nicht vermutet.
»Eine seltsame Szene hat sich das letztemal zwischen uns abgespielt, Rodion Romanytsch. Vielleicht kann man das auch von unserem ersten Zusammentreffen behaupten, doch da-mals ... Aber das ist jetzt ganz gleichgültig! Hören Sie: ich bin Ihnen gegenüber vielleicht sehr schuldig; ich fühle das, mein Herr. Erinnern Sie sich nur, wie wir auseinander gegan-