Sie Ihren Artikel verfaßten – aber das kann ja gar nicht anders sein, hehehe! es kann ja gar nicht anders sein –, haben Sie sich da auch wenigstens ein ganz klein bißchen für einen ,ungewöhnlichen' Menschen gehalten, der ein neues Wort zu sagen hat ... in Ihrem Sinne? War es so?«
»Das ist sehr leicht möglich«, antwortete Raskolnikow voll Verachtung. Rasumichin machte eine Bewegung.
»Und wenn dem so ist, würden Sie sich dann wirklich entschließen können – sagen wir, in Anbetracht irgendwelcher Mißerfolge und Bedrängnisse im Leben, oder um damit irgendwie die ganze Menschheit zu fördern –, über ein Hin-dernis hinwegzuschreiten? ... zum Beispiel zu töten und zu stehlen? ...«
Und plötzlich schien er Raskolnikow abermals mit dem linken Auge zuzuzwinkern und lautlos zu lachen – genauso wie vorhin.
»Hätte ich ein solches Hindernis überschritten, ich würde es Ihnen natürlich nicht sagen«, entgegnete Raskolnikow an-maßend und mit herausfordernder Geringschätzung.
»Nein, ich habe nur aus Interesse gefragt, eigentlich nur um Ihren Artikel besser zu verstehen, einzig und allein aus literarischen Gründen ...«
Pfui, wie plump und unverschämt! dachte Raskolnikow angeekelt.
»Gestatten Sie mir die Bemerkung«, antwortete er trocken, »daß ich mich für keinen Mohammed oder Napoleon halte ... und auch für keinen anderen Mann dieser Art und daß ich Ihnen daher, da ich weder ein Mohammed noch ein Napoleon bin, keine befriedigende Erklärung darüber geben kann, wie ich vorginge.«
»Ach, genug damit, wer hält sich denn bei uns in Rußland heutzutage nicht für einen Napoleon?« erwiderte Porfirij plötzlich mit erschreckender Vertraulichkeit. Sogar in seinem Tonfall lag diesmal etwas besonders Deutliches.
»Hat nicht am Ende irgendein künftiger Napoleon vorige Woche unsere Aljona Iwanowna mit dem Beil umgebracht?« platzte Sametow plötzlich in seiner Ecke heraus.
Raskolnikow schwieg und sah Porfirij unverwandt und