bener, verzweifelter Bursche für sich bürgen, geschweige denn Sie oder ich. Aber wozu so weit ausholen – nehmen Sie nur zum Beispiel den Mord an der Alten in unserem Viertel. Da sollte man glauben, daß das ein abgefeimter Verbrecher war, der bei hellichtem Tag jedes Risiko auf sich nahm; aber die Hände zitterten ihm doch, er verstand nicht zu stehlen, er hielt nicht durch; das sieht man an dem ganzen Tatbestand ...«

Raskolnikow fühlte sich gleichsam beleidigt.

»Das sieht man, sagen Sie! Aber so fangen Sie ihn doch, los, jetzt gleich!« rief er voll spöttischer Schadenfreude.

»Nun ja, man wird ihn schon fangen.«

»Wer? Sie? Sie wollen ihn fangen? Da können Sie sich lange bemühen! Ich weiß ja, was bei euch die Hauptsache ist: ob jemand Geld ausgibt oder nicht. Früher hat er nichts gehabt, und jetzt wirft er plötzlich das Geld zum Fenster hinaus – na, da muß er es ja sein! Ein kleines Kind könnte euch, wenn es wollte, damit ein Schnippchen schlagen!«

»Das ist es ja eben, daß sie das alle tun«, entgegnete Sa-metow. »Da begeht einer einen raffinierten Mord und setzt sein Leben aufs Spiel; dann rennt er gleich in die Kneipe und gerät in die Falle. Mit dem Geldausgeben verraten sie sich. Nicht alle sind so schlau wie Sie. Sie gingen natürlich nicht in eine Kneipe.«

Raskolnikow runzelte die Stirn und blickte Sametow un-verwandt an.

»Mir scheint, Sie sind auf den Geschmack gekommen und möchten gerne herausbringen, wie ich in einem solchen Fall vorginge?« fragte er mürrisch.

»Das möchte ich wohl«, erwiderte der andere fest und ernst. Er hatte fast allzu ernst gesprochen und geblickt.

»Sehr gern?«

»Ja.«

»Schön. Ich ginge also folgendermaßen vor«, sagte Raskol-nikow, während er sein Gesicht wieder ganz nahe an das Ge-sicht Sametows heranbrachte, ihn wieder starr anblickte und wieder im Flüsterton sprach, so daß der andere diesmal ge-radezu erschauerte, »ich ginge also folgendermaßen vor: ich nähme das Geld und die Sachen, und sobald ich aus dem

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