terbrach Rasumichin ihre Gedanken, die er erraten hatte, und rannte mit seinen Riesenschritten den Bürgersteig entlang, so daß die beiden Damen ihm kaum zu folgen vermochten, was er übrigens nicht merkte. »Unsinn! Das heißt ... ich bin be-trunken wie ein Bürstenbinder, aber darum handelt es sich nicht; ich bin nicht vom Wein berauscht. Als ich Sie sah, ist mir das zu Kopf gestiegen ... aber kümmern Sie sich nicht um mich, achten Sie nicht auf mich: ich rede dummes Zeug; ich bin Ihrer nicht würdig ... ich bin Ihrer im höchsten Grade unwürdig ... Aber sobald ich Sie nach Hause gebracht habe, werde ich mir hier am Kanal zwei Eimer Wasser über den Kopf schütten, und dann ist Schluß damit ... Wenn Sie nur wüßten, wie sehr ich Sie beide liebe! ... Lachen Sie nicht und seien Sie nicht zornig! ... Zürnen Sie allen, aber mir dürfen Sie nicht zürnen! Ich bin sein Freund, also auch Ihr Freund. Ich will es so .. . ich habe es vorausgeahnt ... voriges Jahr war da so ein Augenblick ... Übrigens hab ich gar nichts ge-ahnt, Sie sind wie vom Himmel gefallen ... Ich werde heute wohl die ganze Nacht nicht schlafen ... Dieser Sosimow hat befürchtet, Rodja könnte verrückt werden ... und des-halb darf man ihn nicht reizen ...«
»Was sagen Sie da?!« rief die Mutter.
»Hat das wirklich der Arzt behauptet?« fragte Awdotja Romanowna erschrocken.
»Ja, aber das stimmt nicht, das stimmt keinesfalls. Er hat ihm auch eine Arznei gegeben, ein Pulver, ich habe es selber gesehen, aber inzwischen sind Sie gekommen ... Ach! ... Sie hätten lieber morgen kommen sollen! Es ist gut, daß wir weggegangen sind. Und in einer Stunde wird Ihnen Sosimow persönlich über alles berichten. Nein, der ist nicht betrunken! Und auch ich bin dann nicht mehr betrunken ... Weshalb bin ich überhaupt so durcheinander? Weil mich die verdammten Kerle in einen Streit hineingezogen haben! Dabei habe ich das Gelübde getan, nie mehr zu diskutieren! ... Sie reden ja solchen Blödsinn! Beinahe hätte ich eine Prügelei angezettelt! Ich habe den Onkel dort gelassen, der soll den Vorsitz über sie führen ... ob Sie es mir glauben oder nicht: es geht die-sen Kerlen darum, daß einer nur ja keine Persönlichkeit sei;