begründet sein Verhalten sogar psychologisch; er muß seine Sünde beichten, weil es um Leben und Tod geht. Warum ich Ihnen das jetzt alles erkläre? Nun, damit Sie Bescheid wissen und mir, da Sie doch Verstand und Herz besitzen, wegen meines damaligen bösartigen Vorgehens keine Vorwürfe ma-chen. Es war aber nicht bösartig gemeint, ich sage Ihnen das ganz offen, mein Herr, hehehe! Glauben Sie denn, ich hätte damals keine Haussuchung veranstaltet? Ich habe es getan, ich habe es getan, hehe, ich habe es getan, als Sie hier krank im Bettchen lagen. Nicht offiziell und nicht in eigener Person, aber ich habe es getan. Bis zur letzten Ecke wurde Ihre Wohnung durchstöbert und überall nach Spuren gesucht, aber - vergebens! Da dachte ich: Jetzt wird dieser Mensch zu mir kommen; er wird von selbst kommen, und zwar sehr bald; wenn er schuldig ist, kommt er unbedingt. Ein anderer käme nicht, aber der wird kommen. Und erinnern Sie sich, wie sich Herr Rasumichin Ihnen gegenüber verplapperte? Das war Absicht von mir, um Sie in Unruhe zu bringen; wir brachten absichtlich dieses Gerücht in Umlauf, damit er sich Ihnen gegenüber verplappere; Herr Rasumichin ist nämlich ein Mensch, der seine Entrüstung nicht verbergen kann. Herrn Sametow waren vor allem Ihr Zorn und Ihre offenkundige Kühnheit aufgefallen ... Freilich, wenn einer im Gasthaus plötzlich losplatzt: ,Ich bin der Mörder!' – das ist allzu kühn, mein Herr, allzu dreist; und wenn er schuldig ist, dann ist er ein furchtbarer Gegner! So überlegte ich damals. Ich wartete. Ich wartete auf Sie mit rasender Ungeduld, und Sie hatten damals Sametow einfach an die Wand gedrückt, um ... das ist es eben, daß all diese verdammte Psychologie eine zweischneidige Sache ist! Nun, und so wartete ich auf Sie, und siehe da, Gott fügte es – Sie kamen! Da hatte ich Herz-klopfen! Ach! Nun, und weshalb mußten Sie damals kom-men? Ihr Lachen, dieses Lachen, als Sie eintraten, erinnern Sie sich? Da war mir, als sähe ich durch Glas; hätte ich aller-dings nicht so ungeduldig auf Sie gewartet, ich hätte auch an Ihrem Lachen nichts bemerkt. Da sehen Sie, wieviel von der jeweiligen Stimmung abhängt! Und Herr Rasumichin damals – ach, der Stein, der Stein, erinnern Sie sich? Jener

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