sieht nach sind diese sechzehn Jahre, diese noch kindlichen Augen, diese Schüchternheit und diese Tränen der Verschämt-heit – meiner Ansicht nach ist das der Schönheit vorzuziehen, und zudem ist das Mädel wirklich bildhübsch: helles Haar, Locken, zu Korkziehern gedreht, üppige, dunkelrote Lippen, und die Beine – eine Pracht ... Nun, wir wurden mitein-ander bekannt; ich erklärte, ich müsse wegen häuslicher An-gelegenheiten bald wegfahren, und am nächsten Tag, das heißt vorgestern, gaben die Eltern uns ihren Segen zur Verlobung. Seither nehme ich sie, sobald ich zu ihnen komme, sofort auf die Knie und lasse sie nicht mehr weg ... Sie erglüht wie das Morgenrot, und ich küsse sie jeden Augenblick; die Frau Mama bleut ihr natürlich ein, daß ich ihr künftiger Gatte sei und daß sich das so gehöre – mit einem Wort, es ist das reine Vergnügen! Mein jetziger Zustand als Bräutigam ist vielleicht noch angenehmer als der Ehestand. Da findet man sozusagen la nature et la vé'rité! Haha! Ich habe zweimal mit der Kleinen gesprochen – das Mädchen ist keineswegs dumm; manchmal sieht sie mich heimlich in einer Weise an, daß es mich geradezu verbrennt. Und wissen Sie, ihr Gesicht-chen ist wie das einer Madonna Raffaels. Die Sixtinische Madonna hat ein phantastisches Gesicht, das Gesicht einer be-trübten Gottesnärrin, ist Ihnen das noch nicht aufgefallen? Nun, so ähnlich sieht sie aus. Schon am nächsten Tag, nach-dem man uns den Segen gegeben hatte, brachte ich ihr Ge-schenke für anderthalbtausend Rubel: einen Brillantschmuck, einen mit Perlen und ein Toilettenetui aus Silber – sehen Sie, so groß ... mit allen möglichen Dingen darin, so daß sie, diese Madonna, ganz rot wurde. Gestern nahm ich sie wieder auf die Knie, habe aber wahrscheinlich zu wenig Umstände gemacht – sie wurde über und über rot, und die Tränen kamen ihr; sie brannte lichterloh, nur wollte sie es nicht verraten. Für eine Minute waren alle weggegangen, und wir waren allein; plötzlich warf sie sich mir an den Hals – zum erstenmal von selbst –, umfing mich mit beiden Armen, küßte mich und gelobte, sie werde mir eine gehorsame, treue und gute Gattin sein; sie wolle mich glücklich machen, sie wolle diesem Ziel ihr ganzes Leben weihen, jede Minute ihres