ausüben werde; »wenn es nur möglich ist, neue, außergewöhn-liche Erschütterungen zu vermeiden«, fügte er bedeutsam hinzu. Dann stand er auf, verneigte sich würdevoll und höf-lich und verließ, geleitet von Segenssprüchen, von leiden-schaftlichen Dankesworten und flehenden Bitten, wobei ihm Awdotja Romanowna ohne sein Zutun sogar die Hand reichte, das Zimmer, außerordentlich zufrieden mit seinem Besuch und noch mehr mit sich selber.

»Morgen werden wir weitersehen; legen Sie sich schlafen, gleich, unbedingt!« schärfte Rasumichin den beiden ein, als er mit Sosimow wegging. »Morgen komme ich möglichst früh zu Ihnen und berichte.«

»Was für ein entzückendes Mädchen diese Awdotja Roma-nowna ist!« bemerkte Sosimow, als die beiden Männer auf die Straße getreten waren, und leckte sich beinahe die Lippen.

»Entzückend? Du sagst entzückend?!« brüllte Rasumichin, fiel plötzlich über Sosimow her und packte ihn an der Gur-gel. »Wenn du es jemals wagen solltest ... verstehst du? verstehst du?« schrie er, zerrte ihn am Kragen und drückte ihn an eine Hausmauer. »Hast du gehört?«

»So laß mich doch, du besoffener Teufel!« setzte sich Sosi-mow zur Wehr.

Und dann betrachtete er den anderen aufmerksam, nach-dem dieser ihn freigegeben hatte, und barst beinahe vor Lachen. Rasumichin stand mit gesenkten Armen in ernstem, düsterem Brüten vor ihm.

»Selbstverständlich bin ich ein Esel«, stieß Rasumichin, finster wie eine Gewitterwolke, hervor, »aber ... aber du auch.«

»O nein, mein Lieber, ganz und gar nicht. Ich setze mir keine Flausen in den Kopf.«

Schweigend schritten sie weiter, und erst als sie nahe bei Raskolnikows Wohnung waren, brach Rasumichin in großer Besorgnis das Schweigen.

»Höre«, sagte er zu Sosimow, »du bist ein netter Junge, aber abgesehen von all deinen sonstigen schlechten Eigen-schaften bist du auch noch ein liederlicher Kerl, das weiß ich, und hast außerdem eine Vorliebe für den Schmutz. Du bist

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