dazu haben, andernfalls: ,Crevez, chiens, si vous n'êtes pas contents!'« Er lachte auf. »Ist's nicht so, Dunja?«
»Nein, es ist nicht so«, antwortete Dunja fest.
»Bah! Auch du ... verfolgst eine Absicht! ...« murmelte er und blickte sie mit einem höhnischen Lächeln, ja, fast mit Haß an. »Ich hätte daran denken sollen ... nun ja, das ist löblich; du hast es leichter ... Aber du wirst an eine Grenze kommen, die du nicht überschreiten kannst, und dann wirst du unglücklich sein; und wenn du sie überschreitest, wirst du vielleicht noch unglücklicher sein!« setzte er gereizt hinzu, voll Ärger darüber, daß er sich unwillkürlich hatte fortreißen las-sen. »Ich wollte nur sagen, daß ich Ihre Verzeihung erbitte, Mama«, sprach er schließlich abgerissen und schroff.
»Laß es genug sein, Rodja! Ich bin überzeugt, daß alles sehr gut ist, was du tust!« erwiderte seine Mutter freudig.
»Seien Sie davon nicht so überzeugt«, entgegnete er mit einem schiefen Lächeln.
Ein Schweigen trat ein. Sowohl ihr Gespräch wie dieses Schweigen war mit Spannung geladen, ihre Versöhnung so gut wie die Bitte um Verzeihung, und alle fühlten das.
Es ist ja, als hätten sie Angst vor mir, dachte Raskolnikow insgeheim, während er Mutter und Schwester finster an-starrte. Pulcheria Alexandrowna wurde wirklich immer schüchterner, je länger sie schwieg.
Und aus der Ferne habe ich die beiden doch so sehr geliebt, dachte er flüchtig.
»Weißt du, Rodja, daß Marfa Petrowna gestorben ist?« platzte Pulcheria Alexandrowna plötzlich heraus.
»Welche Marfa Petrowna?«
»Ach, du lieber Gott, Marfa Petrowna Swidrigailowa! Ich habe dir doch soviel über sie geschrieben.«
»Ja, ja, ich entsinne mich ... sie ist also gestorben? Ach, wirklich?« rief er mit plötzlichem Erschrecken, als wäre er eben erwacht. »Sie ist also gestorben? Woran denn?«
»Stell dir nur vor, ganz plötzlich«, fuhr Pulcheria Alexan-drowna hastig fort, denn seine Neugier ermutigte sie; »gerade, als ich damals den Brief an dich absandte, am selben Tag! Denk dir nur, dieser entsetzliche Mensch scheint auch die Ur-